Weitere Lengenfelder Persönlichkeiten

Weitere Persönlichkeiten

Joseph Hahn
Der Bauer und Ziegelleibesitzer Joseph Hahn lebte auf der Ziegelhütte in Lengenfeld unterm Stein. Er führte Tagebuch von 1831-1881 und zeichnete in diesem Buch alle Merkwürdigkeiten und Kuriositäten seiner näheren Heimat auf. So haben wir ihm u.a. einen Bericht über die Ausraubung des Klosters Zella im Revolutionsjahr 1848 zu verdanken.
Annerkung: Das Tagebuch des Joseph Hahn wurde am 29. März 2006 wiedergefunden und wird mittlerweile in die heutige (Schrift-)Sprache übertragen. Ein Auszug aus diesem einzigartigen Dokument lässt sich in der Rubrik "Historische Schriften" finden.

August Hahn
Über den Lengenfelder Lehrer und Heimatdichter August Hahn ist bislang nur wenig bekannt. Er wurde 1874 in der Mittelmühle in Lengenfeld unterm Stein geboren und war der Bruder vom alten Mittelmüller (Vater von Peter Hahn). August Hahn verstarb im Jahre 1949. Er wohnte Jahrzehnte in Krefeld und war dort Schuldirektor.
Ihm verdanken wir ihm eines unserer schönsten Heimatgedichte ("Lengenfeld unterm Stein"), das Sie in der Rubrik "Gedichte von August Hahn" finden.
Wilhelm Ripke, Leiter der Internatsschule Schloss Bischofstein, schrieb in der Chronik von Schloss Bischofstein (Ausgabe 1936), Folgendes über August Hahn:
"Ich veröffentliche untenstehend ein mir bisher unbekanntes Gedicht, das ich auf einer gemeinsamen Wanderung kennen lernte, die wir am 3. Mai dieses Jahres mit unserer gesamten Gefolgschaft nach Wanfried unternahmen, wo wir mit drei anderen Lengenfelder Betrieben zusammentrafen, um gemeinsam – im ganzen waren es ungefähr 200 Personen - bei herrlichem Frühlingswetter den Heimweg über die Plesse anzutreten. Das Gedicht wurde von einem unserer Mädchen (Anna Fischer) vorgetragen und wird sicher auch im Kreise der alten Schüler Anklang finden. Der Verfasser ist der zurzeit in Erfurt lebende pensionierte Lengenfelder Lehrer August Hahn."

Josef Rindermann
Wer war „Ingeste Millders Jossepp"? - Diese Frage taucht immer wieder bei den interessierten Lesern der gesammelten Heimatzeitschriften auf.
Unter diesem Pseudonym veröffentlichte ein hervorragender Pädagoge und Heimatdichter seine von Humor und Lebensweisheit getragenen Kurzgeschichten und Gedichte im „Thüringer Tageblatt“ und im „Lengenfelder Echo“. Wenn man erfährt, dass sich unter diesem Decknamen der Hauptlehrer a.D. Josef Rindermann verbarg, dann werden sich noch viele Eichsfelder, heute schon Eltern und Großeltern, die von ihm als Schüler unterrichtet wurden und ihr erstes Rückzeug für ihren späteren Beruf erhielten, seiner in großer Dankbarkeit erinnern.

Josef Rindermann, der am 26.5.1896 in Uder als Sohn des Müllers Baltasar Rindermann geboren wurde, besuchte nach Absolvierung der Volksschule das Lehrerseminar zu Heiligenstadt und legte im Jahre 1920 dort die erste Lehrerprüfung ab. Nachdem er 1921 in Hausen als Lehrer angestellt worden war und ab 1924 die Kinder in Deuna, Lüderorde und Bebendorf unterrichtete, wurde ihm 1932 die Hauptlehrerstelle in Martinfeld und 1941 die Leitung der Schule in Bickenriede übertragen, die er bis 1947 bekleidete. Obwohl schon Invalidenrentner, stellte er von 1955 bis 1961 der POS Geismar und anschließend bis 1964 der POS Lengenfeld unterm Stein seine große pädagogische Erfahrung als Unterstufenlehrer zur Verfügung. Als er nun den wohlverdienten Ruhestand antrat, war er immer noch literarisch und musisch tätig. Besonders seine Vorträge über das Eichsfeld, die er vor den Urlaubern des FDGB-Ferienheimes Bischofstein hielt, waren sehr beliebt und wurden stets begeistert aufgenommen. Als Reiseleiter bei den Rundfahrten durch das Eichsfeld verstand er es, den Gästen die Schönheit unserer Heimat nahe zu bringen.

Josef Rindermann starb am 12. Februar 1976 nach einer schweren Krankheit in Lengenfeld unterm Stein.