Heinrich Richwien

Heimatdichter, Ornithologe & Naturforscher

Heinrich Richwien

Einer, der seine Heimat von ganzem Herzen liebte und der mit ihr so eng verbunden war, dass es ihn immer wieder nach seinem Vaterhaus am Fuße des Heiligenberges aus der Fremde zurückzog, war Heinrich Richwien, ein Neffe unseres Heimatdichters Adam Richwien.

Er wurde am 19.3.1897 in Lengenfeld unterm Stein geboren. Nach der Schulentlassung ging er zur Ziegelei, wurde Ziegelbrenner und avancierte zum Ziegelbrennermeister.

Zeit seines Lebens beschäftigte er sich mit der Ornithologie, durch die er auch sein Wissen und seine Kenntnisse über die Flora und Fauna unserer obereichsfeldischen Heimat bereicherte, erweiterte und an die Jugend weitergab.

Literarisch begabt - die Neigung und Liebe zu schriftstellerischen Arbeiten ist wohl eine „Richwiensche Eigenart“ - schrieb er schon in jungen Jahren kleine Gedichte. Je älter er wurde, desto reifer wurden diese Gedichte und kurze Erzählungen folgten, in der der eichsfeldische Humor aber besonders die Mentalität der Einwohner ihren Niederschlag fand. Seine Arbeiten wurden auch in verschiedenen Tageszeitungen und im „Lengenfelder Echo" veröffentlicht.

Seit 1945 war Heinrich Richwien phänologischer Beobachter im meteorologischen Dienst und hat durch planmäßige Erkennung der Pflanzenschädlinge zu ihrer erfolgreichen Bekämpfung beigetragen.

Er war der Mitbegründer des Kulturbundes im Jahre 1956 und Mitherausgeber und Redaktionsmitglied de „Lengenfelder Echos“.

Alle Lengenfelder trauerten an seinem Todestag, am 11.1.1967, um ihren Heimatdichter, dessen literarisches Schaffen von einem tiefen Gottesglauben durchzogen war. Trotzdem waren alle dankbar, dass sie einen Menschen besessen hatten, der ihnen nur Freude und echten Humor gebracht hatte.

Wie bescheiden er in seinem Leben war, zeigt ein von ihm geschriebener Vierzeiler, den er mir der er mir kurz vor seinem Tod zugeschickt hatte:

"Ich benn im Laaben nischt gewaasen.
Wall ä nischt me anersch ware.
Benn gewaasen Zeegelbrenner
Un bliebe üre Richwiens Henner."

Walther Fuchs