Erfolgreicher Probelauf im Entenbergtunnel
Musikalischer Abend in historischer Stätte
Das Südeichsfeld ist von Natur aus gesegnet mit lohnenswerten Raststellen und Aussichtspunkten, die den Wanderer und Naturfreund zum Verweilen einladen.
Mit der Errichtung der Kanonenbahnstrecke vor rund 130 Jahren entstanden umfangreiche Geländeveränderungen zu beiden Seiten des neuen Schienenstrangs. Einige dieser Veränderungen brachten zusätzliche Raststellen hervor – so auch im Südeichsfeld.
Einer dieser neu entstandenen Orte ist der Vorplatz des Entenbergtunnels, gelegen in einem stillen Waldtal zwischen Burg- und Entenberg.
Mit der Etablierung der Draisinenstrecke, die ab dem Jahr 2002 erfolgte, wurde dieser Platz wieder zu einem beliebten Anziehungspunkt für Wanderer und nicht zuletzt für unzählige Draisinenfahrer.
Seine Lage, direkt vor dem imposanten Südportal des Entenbergtunnels gelegen, macht diesen Platz zu einem idealen Ort, um laue Sommerabende an der alten Kanonenbahnstrecke zu verbringen.
Dies dachten sich auch Mitglieder des Kanonenbahnvereins, als sie ihre Gäste für die Abendstunden des 9. August 2012 zu einem Dankesfest an den Entenbergtunnel eingeladen hatten. Allen Vereinsmitgliedern sowie Helfern und Sponsoren sollte mit einem Grillfest für ihre Unterstützung während der Saison 2012 gedankt werden.
Bereits die Anreise stand ganz im Zeichen des „Tourismus auf Gleisen“. Ein eigens eingerichteter Pendelverkehr beförderte die Gäste mit einer Elektrodraisine im 20-Minuten-Takt vom Schloss Bischofstein zum Entenbergtunnel.
Als alle Besucher auf der Festwiese vor dem Entenbergtunnel angekommen waren, ergriff Frank Schröter das Wort, um die Gäste willkommen zu heißen. In seiner Begrüßung nutzte der Vereinsvorsitzende die Gelegenheit, um einen kurzen, aber umso informativeren Bericht über die laufende Saison zu geben. Witterungsbedingt könne die sehr hohe Besucherzahl von 33.000 Gästen aus dem Vorjahr in der aktuellen Saison nicht erreicht werden, da der verhältnismäßig nasse und kühle Juli zu viele Menschen von einer Draisinenfahrt abgehalten habe. Trotzdem sei man mit den aktuellen Besucherzahlen der Saison 2012 zufrieden, so Schröter.
Zuversichtlich zeigte sich der Vereinsvorsitzende bei den Vorhaben und Planungen, die im kommenden Jahr von Bedeutung seien. So könne mit den dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen des Lengenfelder Bahnhofes und seines Umfeldes im Jahr 2013 endlich begonnen werden.
Vorsichtig optimistisch äußerte sich Schröter auch beim Mammutprojekt Kanonenbahnradweg. Gerade weil das Zeitfenster für die Bereitstellung von Fördermitteln für dieses einzigartige Radwegprojekt immer enger werde, müsse im kommenden Jahr eine Einigung herbeigeführt werden.
Nach diesen richtungsweisenden Worten fanden sich die an diesem Abend angereisten Freunde der Eichsfelder Kanonenbahn schnell im Gespräch über vergangene und zukünftige Gleisgeschichten wieder. Das gemütliche Beisammensein intensivierte sich noch einmal durch kulinarische Köstlichkeiten vom Grill, die an diesem Abend weit durch das geschichtsträchtige Tal dufteten. Überdies wurden Kaltgetränke von einem Ausschankwagen gereicht, der sich, mit Rädern ausgestattet, direkt auf den Gleisen befand.
Der eigentliche Höhepunkt der Veranstaltung war allerdings akustischer Natur. Aus dem Entenberg selbst drangen im Wechsel verstärkte und unverstärkte Töne. So erschallte traditionelle Blasmusik aus dem alten Gemäuer, für die Teile der „Seilerstädter Musikanten“ sowie der „Lustigen Dorfmusikanten“ aus Horsmar verantwortlich zeichneten. Darüber hinaus unterhielt das Duo „Musik aus L.u.St.“ (bestehend aus Christine Heinze und Stefan Gruneberg) mit Schlager- und Popsongs die Gäste. Der imposante Klang war durch die gesamte Tunnelröhre zu hören und beschallte zudem die gesamte Festwiese vor dem Entenbergtunnel.
Bei sommerlichen Temperaturen wurde bis spät in den Abend gefeiert und so mancher trat den Heimweg mit einem Tunnelblick an, was jedoch nicht auf die Betrachtung des Bauwerkes zurückzuführen war.
Aufgrund der positiven Erfahrungen, die sich an diesen „Probelauf“ knüpfen, ist man sich sicher, auch im kommenden Jahr einen Abend mit „Musik im Tunnel“ zu veranstalten, der dann als zusätzliche Attraktion Gäste aus nah und fern zur Kanonenbahnstrecke locken soll.