Das Tuch ist zerschnitten, den Kanonenbahnradweg wird es nicht geben!
3.500.000,00 € (in Worten Dreimillionenfünfhunterttausend Euro)liegen auf dem silbernen Tablett und es ist nicht möglich, einen Vertrag zu formulieren, der von ca. 8 verantwortlichen Personen unterschrieben wird. Neulich sagte ein Arbeitskollege zu mir „Die gehören alle abgesetzt und entlassen“, wenn das nichts wird.
Natürlich nicht, denn alle sind engagierte Politiker und Vereinsmitglieder und das Schlimme dabei ist, alle wollen den Radweg:
Der Kanonenbahnverein, weil dadurch die Zukunft der Draisinenstrecke gesichert wird, denn ohne Radweg und die finanzielle Unterstützung von Landkreis und Anliegergemeinden kann der Kanonenbahnverein die bautechnische Unterhaltung der kleinen Brücken und der 5 Tunnel nicht finanzieren, in den 3,5 Millionen sind erste Instandhaltungs- und Reparaturarbeiten für einige 100.000 € enthalten und später gibt es immer wieder neue Fördermittel, siehe Baumkronenpfad, kein Radweg bedeutet, es wäre der Anfang vom Ende der Draisinenstrecke und damit schade um alle Mühen des Kanonenbahnvereins in den letzten Jahren. Die Gemeinden, da natürlich auch Touristen in den Dörfern übernachten mit allem was dazu gehört.
Der Fahrradtourismus ist eine Branche mit enorm hohen Wachstumsraten. Die Landkreise die zwischen Bärenpark und Baumkronenpfad ein weiteres touristisches Highlight bieten können das in dieser Form einmalig in Deutschland ist, Touristenzahlen von 100.000 (in Worten einhunderttausend) sind möglich. Die Verbindung zwischen Unstrut- und Werraradweg würde die ganze Region aufwerten und nach 20 Jahren Wende eine weitere Verbindung zwischen Hessen und Thüringen schaffen.
Es gibt bestimmt noch mehr Vorteile für alle Beteiligten bis hin zur Sicherung und Neugewinnung von Arbeitsplätzen. Aber an dieser Stelle höre ich mit der Auflistung der Vorteile des Radweges auf, denn die sind jedem der Verantwortlichen klar. Ohne diesen positiven Gesamteffekt für die Region, wäre eine so schnelle Bereitstellung der 3,5 Millionen bestimmt auch nicht möglich gewesen. Etwa 60.000 Euro hat die Planung für das Projekt bereits gekostet, Steuergelder die zu verantworten sind.
Warum schreibe ich Dinge/Infos für das Lengenfelder Echo auf, die doch alle eigentlich schon wissen, da die Diskussion und Meinungen ja auch öffentlich in der TA und TLZ ausgetauscht wurden. Da dies nur im Eichfeldkreis zu lesen war, gehe ich davon aus, dass viele Lengenfelder über die Streitigkeiten und das bevorstehende Ende der Draisinenstrecke nicht informiert sind.
Für uns als Gemeinde die sich vor vielen Jahren den Fremdenverkehr auf die Fahne geschrieben hat, Industriegebiete nach Struth und Geismar und wir bauen in unserem schönen Lengenfeld den Fremdenverkehr aus, so schallte es damals aus der Gemeindevertretung, müssten doch alle Alarmsignale tiefrot leuchten und blitzen.
Dank des Kanonenbahnvereins haben wir nun den lang ersehnten Tourismus mit 27.000 Fahrgästen in 2010 und die Gemeinde sieht zu beziehungsweise beteiligt sich sogar dabei die Touristenströme wieder abzustellen, denn auch die Gemeinde ist Mitglied im Verein. Wir haben nicht nur kein Industriegebiet, auch das Erdgas macht ein Kreis um Lengenfeld und zum Einkaufen fahren wir nach Struth und Geismar.
Soll es wirklich zur nächsten, ich beschreibe es mal für einen Ort der nicht viel hat außer den Tourismus als Katastrophe, ja zur Katastrophe kommen und die Gemeinde / Kanonenbahn gGmbH nicht im Stande sein, einen Vertrag zu formulieren der für alle Parteien vertretbar ist?
O. K. Lengenfeld hat den Vertrag unterschrieben und die Kanonenbahn gGmbH auch, also scheint ja alles bestens, ist es aber nicht, da die anderen Anliegergemeinden nicht unterschreiben. Warum das so ist, fragt sich da doch jeder Außenstehende und versteht es nicht da die anderen Gemeinden einen anderen Vertrag bereits unterschrieben hatten, der aber wieder zurückgenommen und neue Verträge erstellt wurden. Die alten Verträge waren nicht korrekt und nicht von den richtigen Leuten unterschrieben. Kann ja auch alles seine Richtigkeit haben und es ist auch nicht mein Anliegen über Dinge zu urteilen an denen ich nicht beteiligt war. Deutlich wird aber dass Alle, die Stadt Dingelstädt, die Gemeinden Küllstedt, Effelder, Großbartloff, Lengenfeld, der Kanonenbahnverein, die Kanonenbahn gGmbH und die Bahn schon sehr viel Zeit in ein wie alle sagen einmaliges und gewolltes Projekt investierten. Die Idee wurde in unzähligen Sitzungen mit Verein und den Gemeinden seit Jahren vorangetrieben und nun stehen alle kurz vor der Ziellinie der ersten Etappe, die da heißt Anträge unterschreiben und wegschicken. In Erfurt bei der Aufbaubank schwenken sie schon seit Wochen die schwarzweiß karierte Flagge und plötzlich hauen sich alle die Köpfe ein, statt gemeinsam die Edelstahlspaten für die Minister zu putzen. Wer soll das verstehen???
Und nun mein Anliegen an unseren Gemeinde die Mitglied im Verein ist, an unsern Bürgermeister, der wiederum gleichzeitig Vorsitzender des Kanonenbahnvereins ist und an den VG –Leiter der gleichzeitig auch Geschäftsführer der Kanonenbahn gGmbH ist und somit alle Vertreter beider Fronten sind (Ach sorry es gibt ja noch mehr Fronten, wie die zwischen den beiden Landkreisen). Bitte erläutern Sie uns als normale Bürger von Lengenfeld unterm Stein, wieso dieses einmalige Projekt an scheinbar ein-zwei Formulierungen in einem Vertrag scheitern soll.
Aber kein politisches Geschwafel, es gibt zu viele interessierte Lengenfelder, die wissen wollen wer das Tuch zerschnitten hat und nicht bereit ist nach einer Lösung zu suchen, um es wieder zu flicken. Besonders interessieren mich auch die Passagen im Vertrag, die scheinbar unabdinglich sind, um noch einmal im Sinne des Projektes geändert werden zu können.
Ich kann mir auch eine Gemeinderatsitzung vorstellen, wo im öffentlichen Teil das Thema als Anfrage der Bürger behandelt/vorgestellt wird, um anschließend das Frage-/Antwortprotokoll im Echo zu veröffentlichen. Dann bitte den Termin mitteilen und das Ganze hier als Anfrage eines Bürgers auf die Tagesordnung setzen.
Es geht einfach nicht in meinen Kopf, dass solch ein Projekt scheitern kann, neulich hat mir jemand in einem anderen Zusammenhang etwas von Eichsfelder Dickschädeln erzählt, die waren bestimmt auch nötig um das Projekt soweit voranzubringen, aber hinter den dicken Schalen sollte doch genug politische Intelligenz vorhanden sein, um ein zerschnittenes Tuch rechtzeitig zu flicken und den Kanonenbahnradweg und somit die Draisinenstrecke zu retten, es geht um die Sache und nicht um persönliche Differenzen, es geht wahrscheinlich nur um zwei Punkte in einem Vertrag.
Uwe Christ