Kläranlage „Friedatal“ bei Großtöpfer offiziell übergeben

Ein wesentlicher Meilenstein der Abwasserversorgung im Friedatal hat seinen offiziellen Betrieb aufgenommen. Der Zweckverband Wasserversorgung- und Abwasserentsorgung Obereichsfeld (WAZ) investierte 2,6 Mio. Euro in die neue Kläranlage. Am 8. November 2010 wurde diese im Beisein des Thüringer Ministers für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz, Herrn Jürgen Reinholz, Landrat Dr. Werner Henning, Vertretern des Landkreises, der Verwaltungsgemeinschaft, der Gemeinden, der Genehmigungsbehörden sowie der Planungs- und Baufirmen seiner Bestimmung übergeben.

Die Arbeiten zur Fertigstellung des Entwässerungssystems liefen seit Juli 2009 auf Hochtouren. Rohbau- und Betonierarbeiten der bis zu elf Meter tiefen Bauwerke an der neuen Gruppenkläranlage Friedatal waren bereits im Juni 2010 abgeschlossen. Anschließend folgten Arbeiten an der technischen Ausrüstung.

Neben der eigentlichen Kläranlage galt es parallel die Verbindungsstellen zum bestehenden Abwassernetz zu schaffen. So werden in der ersten Ausbaustufe die Abwässer der Gemeinden Großtöpfer, Ershausen, Geismar und Großbartloff mit 4.200 Einwohnerwerten geklärt. Die Gemeinden Effelder und Lengenfeld unterm Stein werden im Jahr 2011 an das zentrale Abwassernetz angeschlossen.

Funktionsweise der Anlage

Über einen Schmutzwasserhauptsammler werden die Abwässer im freien Gefälle in die Kläranlage eingeleitet. Hier erfolgt in verschiedenen Stufen eine vollbiologische Abwasserbehandlung.

Durch Rechen und Sandfang wird das Abwasser mechanisch gereinigt. Im Belebungsbecken mit einem Volumen von 1.400 m³ schließt sich die biologische Reinigung an. Dabei werden zusätzlich die Pflanzennährstoffe Phosphor und Stickstoff entfernt. Für den Substratabbau durch Mikroorganismen wird Sauerstoff mittels Gebläse zugeführt und gleichzeitig für Durchmischung gesorgt. Das Abwasser durchfließt danach zwei Nachklärbecken. Abschließend wird das gereinigte Abwasser in den Gretchengraben eingeleitet, welcher unmittelbar in das Hauptgewässer der Frieda mündet.

Durch den Neubau der Kläranlage wird eine spürbare Verbesserung des Trinkwasserschutzes und der Gewässergüte gemäß den Anforderungen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie erreicht.

Insgesamt hat der WAZ in den Aufbau einer modernen Abwasserentsorgung im Friedatal etwa 9 Mio. Euro investiert, die der Freistaat Thüringen mit ca. 5 Mio. Euro gefördert hat.

Tag des Wassers

Anlässlich des traditionellen Tag des Wassers 2011 wird der WAZ neben den Kläranlagen im Leinetal und Mihla auch die Kläranlage Friedatal für interessierte Besucher öffnen. Darüber hinaus sind für Gruppen separate Führungen möglich.