„Schmoor ma fix – Zosch!“
Dieser Trinkspruch der Wandergesellen erklang des Öfteren am Sonntagabend im gut besuchten Saal von Schloss Bischofstein.
Jan Jahn ein stattlicher Zimmermann von zwei Metern nahm seine Gäste mit auf Wanderschaft. In der traditionellen Kluft der Hamburger Zimmerleute betrat er die Bühne und es folgte ein undeutliches Kauderwelsch was zunächst niemand verstand, sich aber als Walzsprache entpuppte, die im folgenden den Gästen näher gebracht wurde.
Zunächst die Frage: Warum geht jemand auf Walz? Und ein Grund könnten auch Probleme zu Hause sein, was Jan in seinem Lied: „Mama, was dir meine neue Freundin nur getan“ zum Ausdruck brachte. Begleitet wurde Jan an diesem Abend von der kleinsten Band der Welt, in der er abwechselnd Gitarre oder Klavier spielte.
So begann die „fixe Tippelei“ und wie in einem alten Volkslied vom „Pfannenflicker“ meint der junge Wandergeselle die Frauen müssten ihm zu Füßen liegen. In der Praxis blieb Tanja die Tochter vom Chef für ihn unerreichbar wie ein Stern was er im nächsten Lieb besang.
Die Unterkunft der Wandergesellen auch als Platte bezeichnet war ein weiteres Thema und reichte vom romantischen Heuschober in den Hochalpen („Wenn der Berg ruft“) bis zur kalten Platte unter einer Brücke oder aber auch einem Bett in einer Studenten WG. Oft belästigt von der „Königin der Nacht“ werden aber nicht nur die Wanderburschen, so sang Jan dann: Scheiß Vieh hau ab!!
Der zweite Teil begann mit dem Programmtitel, ausgeliehen von Hannes Wader:
„Heute hier morgen dort“. Da die Wandergesellen in ihrer Wanderzeit (gewöhnlich mindestens drei Jahre und ein Tag) ihren Heimatort nicht betreten dürfen (Bannkreis von 50 km) gibt es natürlich auch den einen oder anderen melancholischen Moment in der Ferne („Endlich frei“). So entstand unter anderem auch der weitere Song „Sailor Silberbart träumt noch einmal von großer Fahrt“ an einem einsamen Abend an der Ostsee.
Einen seiner Krauters (Chef) besang Jan im Lied „Du bist der Chef von diesem Laden“. „Sag, wo ist der Monat hin“, hieß es anschließend in der Ode an die Arbeit.
Zu Ende des Programms wurde es wieder rockiger, was an Jan Jahn Zeit in einer Band erinnerte. Die Übernachtung über einer Diskothek inspirierte ihn zu seinem „Grove to the Boogie“ welches vom Publikum dreistimmig mitgesungen wurde!
Mit „Gib mir Musik – nur mit Musik fühl ich mich frei“ vermittelte Jan Jahn dem einen oder anderen Zuhörer noch einmal das Gefühl vielleicht in der Jugend etwas verpasst zu haben!
Kabarett einfach mal etwas anders. Mit „Schmoor ma fix – Zosch!“ und „Fixe Heimtippelei“ verabschiedete Jan Jahn seine Gäste gut gelaunt auf den Heimweg.