Kabarett auf Schloss Bischofstein: Partnerwahlk(r)ampf!
Taugen Männer für die Ehe? Die Frage stellt sich durchaus, schließlich werden mindestens ein Drittel aller Ehen im Land wieder geschieden – und vorzugsweise sind es die Frauen, die die Scheidung einreichen, dann aber nicht umhin können, erneut losziehen und in Sex-and-the-City-Manier den feinnervigen, gefühlvollen Mann, den Traumprinzen suchen. „Ham Se nich’ ’nen Mann für mich?“, fragt also singender Weise Romy Hildebrandt als traurig – flehendes Mauerblümchen Hilde Brösig zum Auftakt des sich als musikalisch – kabarettistische Beratung für Paarungswillige verstehenden Programms „Partnerwahlk(r)ampf, das sie und Jörg Lehmann erarbeiteten. Die beiden geben mehr oder weniger einsamen Herzen, die dem Single – Dasein entfliehen wollen, weil letztlich sich doch immer wieder Abgründe auftun, ob nun in der Warteschlange vor dem Kino oder zu Weihnachten, bei denen die stolze Anatomie des Singles in sich zusammenfällt, Tipps und Hinweise, damit sie sich einen Vorsprung vor der gnadenlosen Konkurrenz auf dem Heiratsmarkt sichern können.
Tja, der Traumpartner. Wie sieht der aus? Wie kommt’s, dass Frauen vorzugsweise Ärzten und Architekten eine Chance geben, Möbelpacker oder Sicherheitsdienstmitarbeiter hingegen gnadenlos abblitzen lassen, obwohl sie angeblich doch auf Stärke und Sicherheit stehen?
Wie ist es zu verstehen, dass bei Männern ab einem gewissen Alter Hausfrauen sehr begehrt sind, sie sich vor allem von ungezogenen, ausgezogenen Hausfrauen angezogen fühlen? Betrügt man sich nicht selbst, wenn man wie das Mauerblümchen, das Hildebrandt in einigen Nummern spielt, fordert, dass er „viel Zaster, keine Laster“ mitzubringen habe?“ Verbaut man sich nicht alle Chancen, wenn man wie Lehmann als geistig minderbemittelte Dumpfbacke bei der Partneragentur sich hinsichtlich der Frau fürs Leben im Berliner Dialekt „wünscht“: „Det Alter is’ völlig ejal, Hauptsache nich über 20!“?
Das Panoptikum der Ratsuchenden im Partnerwahlk(r)ampf ist so breit, dass sich jeder wieder finden kann, egal ob als alleinstehender Stadtteilneurotiker, Fremdgänger oder einfach nur Wissbegieriger. Augenzwinkernd wird der Kosmos des prinzipiell verqueren Verhältnisses zwischen Männlein und Weiblein vor Augen geführt, sowie die ein oder andere Verkaufsstrategie näher gebracht. Vielleicht beherzigt man beim nächsten Blind-Date den Tipp, dass es nicht ratsam ist, sich in einem Restaurant mit heller Tischbeleuchtung zu treffen.
Eine musikalisch-kabarettistische Wahlkampfveranstaltung für jederfrau und jedermann am:
Mittwoch, den 12. Mai 20.00 Uhr
Schloss Bischofstein (Lengenfeld unterm Stein)
Kartenbestellung (notwendig): Tel: 036027/71000, 036027/70414