Kanonenbahnmuseum in der Hagemühle eröffnet
Weit mehr als die regionale Bahngeschichte will das neue Eichsfelder Kanonenbahnmuseum in der Hagemühle in Lengenfeld unterm Stein vermitteln. Der Besucher wird in die Zeit vor 100 Jahren versetzt und kann an einer Fülle von Details das Eichsfelder Landleben aus Urgroßmutters Zeiten nachvollziehen. Nach der feierlichen Eröffnung am Samstag ist das Museum ab dem ersten Adventswochenende der Öffentlichkeit zugänglich.
Gleich zwei mit Dampfloks bespannte Züge laufen im Lengenfelder Bahnhof ein, vor dem schon eine Familie mit Kind und Kegel, Händler, Nonnen und Soldaten auf ihre Züge aus Leinefelde beziehungsweise Eschwege warten. Für ankommende Gäste steht das Hotel am Bahnhof offen, ehe sie später womöglich zu einer Eichsfelder Wallfahrt, weiter nach Heiligenstadt oder in Richtung Mühlhausen aufbrechen. Auch auf den Gehöften unterhalb des Lengenfelder Viadukts und vor der Filiale der Reichspost herrscht reges Treiben.
Die Eisenbahnfans und Besucher können sich gar nicht genug satt sehen an dem, was die etwa 56 Quadratmeter große Modellanlage der Spurgröße I im Maßstab von 1:32 in der ehemaligen Kegelbahn des Hotels Hagemühle zu bieten hat.
Während der letzten Monate hat Wolfgang Schulz aus Langula über zehn komplette Gehöfte, den Bahnhof und weitere Gebäude maßstabs- und detailgetreu nachgebaut. „Alte Postkarten und Fotos waren unsere Vorlagen“, erläuterte der versierte Modellbauer. Teilweise sei er die Gehöfte und Straßen abgegangen und habe mit Leuten gesprochen. Nur in einem Punkt wurde der Fantasie etwas freien Lauf gelassen. Denn statt der Obermühle steht nämlich die Hagemühle jetzt im Schatten des Viadukts. Claudius Nagler aus Heiligenstadt half beispielsweise beim Bemalen der vielen Figuren.
Außerdem können die Museumsgäste in einem kleinen Kino per Computersimulation eine Bahnfahrt zwischen Leinefelde und Eschwege unternehmen. Der Dingelstädter Frank Rümenapp hat etwa zwei Jahre dafür verwendet, die erste Version aus dem Jahre 2007 mit Hilfe eines Australischen Eisenbahnprogramms perfektioniert. So erfolgt die Reise durch das Südeichsfeld über die vor 100 Jahren noch vorhandene zweigleisige Strecke, während sich die umgebende Landschaft mit der Ortsumgehung Dingelstädt und anderen markanten Punkten im Jahr 2009 präsentiert. „Wir möchten, dass die Kanonenbahn und Lengenfeld multimedial für die Gäste erlebbar werden“, betont Museumschef Bernward Seipel.
Geöffnet hat das Kanonenbahnmuseum Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 10 bis 15.30 Uhr sowie Samstag und Sonntag von 14 bis 17 Uhr. In den nächsten Wochen lautet das spezielle Motto: „Weihnachten an der Kanonenbahn“.
Da gibt es neben den Dingen, die ständig im Museum zu besichtigen gibt (Modellbahnanlage, Computer-Simulation, Iseke-Ausstellung, Powerpoint-Präsentation zur Gesamtstrecke Berlin – Coblenz – Metz), auch einen Museumsbereich, wo man sich an altem Spielzeug (u.a. Eisenbahn, Puppenstube etc.) auf das bevorstehende Weihnachtsfest einstimmen kann. Aber auch einige Weihnachtsgeschenke kann man bereits im Museum erwerben. Zum Beispiel den fair gehandelten Elisabethkaffee, antiquarische Bücher, Heimatliteratur und Bücher, CDs und DVDs in Sachen Fußballtraining und das beliebte Derbystar-Fußball-Modell „Soccer-City“.
Abschließend noch einmal die Öffnungszeiten und Eintrittspreise für das Kanonenbahnmuseum.
Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag:
14.00 - 17.00 Uhr
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag:
10.00 Uhr - 15.30 Uhr
Erwachsene bezahlen 3,50 Euro, Kinder 2,00 Euro, Kinder unter 6 Jahren haben freien Eintritt. Freien Eintritt haben auch Spender, Sponsoren, Teilnehmer unserer Fußballcamps und Mitglieder des neuen Museumsvereins (36,00 Euro Jahresbeitrag).
Quelle: [www.kjf-thueringen.de]
(Internetpräsenz des Kanonenbahnmuseums)