Gedanken am Heiligen Abend

Merkwürdig,
dass wir an diesem Abend,
wenn es still geworden ist,
auf einmal wieder die Vergangenheit
neben uns spüren.

Wir sind doch sonst nicht so sentimental.
Und dennoch lassen wir uns
an diesem Abend
von Erinnerungen anrühren,
die bis in die Kindheit zurückreichen.

Ws sind Erinnerungen
an ein Gefühl der Wärme,
das wir seitdem
nicht mehr empfunden haben.

Die Welt,
so scheint es uns,
ist kälter geworden.

Und wir selbst fühlen uns
einsamer als je zuvor,
obwohl wir mehr Menschen kennen
als je zuvor.

Früher kannten wir wenige
und wussten von ihnen viel.
Heute kennen wir viele
und wissen von Ihnen wenig.

Was wissen wir schon von dem,
dem wir einen Weihnachtsgruß schickten?
Was wissen wir den dem,
dem wir ein frohes Fest wünschen?

Wir kennen ihren Namen
ihre Anschrift und ihre Telefonnummer
und vielleicht noch die Marke ihres Autos.

Ansonsten aber sind sie uns unkenntlich,
wie wir ihnen unkenntlich sind.
Hinter Wohlstand und Erfolg
bleiben wir einander verborgen.

Und was uns belastet,
tragen wir schweigsam und allein,
weil es unmodern ist, Sorgen zu haben.

Wir nennen das
ein Zeichen unserer Zeit.

Dabei übersehen wir,
dass die Zeichen der Zeit
nicht von Computern, Automaten und Illustrierten
geprägt werden,
sondern allein von uns selbst.

An uns liegt es, das wieder auszugleichen.
Wir sollten
aus dem Ich heraustreten,
ein erstes Signal geben
und das erste Wort sprechen.

Anstatt immer nur darauf zu warten,
dass die anderen
den Anfang machen.
Wir sollten den gleichen Gedanken
Wieder begegnen –
Am 24. Dezember
Abends nach elf.

- nach Horst Schartow -

Ich wünsche allen Bürgern und Gästen sowie den Lesern unseres „Lengenfelder Echos“ ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes Neues Jahr.

Für die gute Unterstützung im Jahr 2009 bedanke ich mich, auch im Namen des Gemeinderates, bei den Handwerksbetrieben, Institutionen und Vereinen der Gemeinde und wünsche uns weiterhin gute Zusammenarbeit für das Jahr 2010.

A. Dienemann
Bürgermeister