Willi Taschs Aprilscherz in TA und TLZ
April, April
Ganz aufgeregt kamen auch zu mir einige Bekannte mit der Nachricht:
„Willi, was meinste, unser Pfarr gett wedder fort von Lengenfald.“ Als Beweis brachten sie mir das „Lengenfelder Echo“ mit. Ich hatte mein „Echo“ nach gar nicht aus dem Briefkasten geholt. „Was werd dann do unser Pfarr zu sprache“ war die erste Frage an mich. Doch als ich die Überschrift gelesen und dann auch noch vom Restaurant „Zum Bollwerk“ in der Vogtei las, war mir klar, hier handelt es sich um einen Aprilscherz! „Oh je, wann se daas met Pater Florentin gemacht hatten, do hatte de Kerchen gebraant“, war die erste Reaktion auf meine Aussage, dass es sich um einen Aprilscherz handele.
Da unser Pfarrer in der Kürze seines Hierseins schon oft seinen Humor bewiesen hat – auch zum Carneval – bin ich davon überzeugt, dass er diesen Aprilscherz auch so humorvoll aufgenommen hat. Da auch ich gerne solche Aprilscherze verfasse, erkläre ich mich mit dem Redaktionskollegium solidarisch.
Denn auch ich habe mir erlaubt, in den beiden Mühlhäuser Tageszeitungen – TA und TLZ – einen Aprilscherz zu veröffentlichen.
Überschrift:Protest führte zu Erfolg.
In Lengenfeld unterm Stein öffnete wieder der vor 13 Jahren geschlossene Baumarkt / Große Freude.
Kaum war die Zeitung am frühen Morgen im Briefkasten, so kamen auch schon die ersten Kunden aus den Nachbardörfern angefahren, um unter den ersten Kunden zu sein. Ich hatte mich in der Nähe postiert, aber die Erstkunden entdeckten mich doch, aber sie nahmen mir meinen Scherz nicht übel und wir lachten gemeinsam. Etwas verlegen waren sie doch.
Aber mein Aprilscherz hat einen tieferen Grund und Berechtigung. Im Jahre 1995 wurde der Raiffeisenmarkt Lengenfeld – welcher ein sehr leistungsfähiger war – über Nacht geschlossen. Im alten Kreis Mühlhausen waren es 23, welche dicht gemacht wurden.
„Wie der Ratz den Taubenschlag“ haben die Raiffeisen-Leute das Gebäude verlassen. Weder das Firmenschild, noch das Schild der Öffnungszeiten wurden entfernt.
Wenn man, wie ich, vom Lehrling bis zu Chef – 48 Jahre in dieser Genossenschaft gearbeitet hat, so habe ich mich über diese Schluderhaftigkeit geärgert. Zumal ich diesbezüglich den Raiffeisenbaumarkt Mühlhausen, die Raiffeisenwarenzentrale in Kassel persönlich deshalb angeschrieben habe. Außerdem habe ich dazu auch noch einen Leserbrief in den TLZ diesbezüglich veröffentlicht. Aber tiefes Schweigen im Wald. Keiner fühlte sich verantwortlich.
Auch auf Grund der Neueröffnung als Aprilscherz reagierte kein Verantwortlicher.
So bitte ich hiermit das Ordnungsamt der Verwaltungsgemeinschaft Hildebrandshausen/Lengenfeld unterm Stein, die Raiffeisengenossenschaft Mühlhausen zum Entfernen dieses Schildes aufzufordern. Dreizehn Jahre reichen nun, dass fremde Menschen, die unseren Ort besuchen, mit diesem irreführenden Firmenschild veräppelt werden. Ansonsten werde ich den Schützenverein „Sankt Jakobus“ Struth bitten, ein Preisschießen auf dieses Schild durchzuführen.