Warum der Uhu die Augen schliesst...

Die an der Ferienfreizeit teilnehmenden Kinder unserer Grundschule besuchten gemeinsam mit den Kindern der Grundschule Rodeberg am 23.07.08 den Adler- und Falkenhof Schütz in Kranichfeld.

Es war eine kurzweilige und interessante Vorführung des Falkners Herbert Schütz, der seit 2005 sein Domizil auf der Niederburg in Kranichfeld hat. Zuvor war er seit 1992 als erster Thüringer Adler- und Falkenhof auf der Burg Greifenstein oberhalb von Bad Blankenburg tätig.

Falkner Herbert Schütz konnte den Besuchern auf Grund seiner langjährigen Erfahrungen neues Wissen über die Lebens- und Verhaltensweisen der vorgestellten Vögel vermitteln.

Den Anwesenden wurde erklärt, dass der majestätische Kondor kein Greifvogel sondern ein Storchenvogel ist, beim dem sich im Ergebnis, der Anpassung an die Lebensumstände der Vögel, die langen Storchenbeine zurückgebildet haben.

Aber auch im Volksmund bestehende Auffassungen wurden korrigiert und kindgerecht richtig gestellt. Es wurde u. a. erwähnt, dass der als Gabelweihe bezeichnete Rote Milan eben nicht der Familie der Weihen zu zurechnen ist.

Auf die Frage, warum der Uhu am Tag die Augen überwiegend geschlossen hat, kamen verschiedene, uns allen bekannte, Antworten. Am häufigsten wurde genannt, dass der Uhu schlafe oder ein eingeschränktes Sehvermögen habe. Dass gerade die wunderschön leuchtenden Augen des Uhu die richtige Begründung ist, wussten nur einige Gäste. Denn bei geöffneten Augen wäre der Uhu trotz seiner perfekten Federkleid-Tarnung zu leicht zu erkennen. In diesem Zusammenhang wurde auch erklärt, dass der Uhu am Tag wesentlich bessere Augen hat als in der Nacht. Am Tag kann er noch auf einem Kilometer Entfernung eine Maus erkennen. In der Nacht kann er keine 100 Meter sehen. Dann jagt er mit seinen im Federkleid versteckten und in unterschiedlicher Höhe befindlichen trichterförmigen Ohren, die es ihm erlauben eine Maus punktgenau zu orten. Auf Grund seines besonders weichen Federkleides ist es ihm dann möglich, sich der Maus im Flug lautlos anzunähern.

Besonders beeindruckend waren die Vorführungen der Falken, die ihre Schnelligkeit und Wendigkeit, auch im Sturzflug, unter Beweis stellten. Die Flugkünste der Adler waren auf Grund der nicht so guten Thermik leider nur eingeschränkt zu bestaunen.

In Erinnerung wird sicherlich bleiben, wie einem Kind ein Küken auf das Basecap gelegt wurde. Und es kam wie es kommen musste, Milan auf Beutezug, Küken weg, Basecap weg. Als Trost gab es für den Jungen eine Adlerfeder und natürlich ein neues Basecap.

Für alle, in die Vorführungen aktiv eingebundenen Zuschauer, gab es zum Schluss für die erwiesene Tapferkeit eine Feder.

Am Ende der Veranstaltung waren nicht wenige Kinder dermaßen beeindruckt, dass sie beabsichtigen, mit ihrer Familie einen weiteren Besuch des Adler- und Falkenhof Schütz vorzunehmen.