Neue Strukturen Im Kanonenbahnverein

Neue Strukturen beim Kanonenbahnverein (KVL)

Trotz anfänglicher Schwierigkeiten, die Kanonenbahnstrecke für eine touristische Nutzung zu erschließen, haben die Erfahrungen der letzten zwei Jahre ein positives Ergebnis gebracht. Bisher wurde der gesamte Fahrbetrieb durch ehrenamtliche Tätigkeiten bewältigt.

Die Besucherzahlen wiesen seit den Anfängen des Draisinenbetriebes jeweils eine Verdopplung zum Vorjahr auf. Trotz lediglich sporadischer Werbeaktionen erwies sich die Nachfrage in beiden Jahren bis zum Saisonschluss an den Wochenenden als derart hoch, dass jeweils mehr Anmeldungen vorlagen, als Draisinenkapazitäten zur Verfügung gestellt werden konnten.

Während die Draisinenkapazität im Jahr 2006 noch zu 35,9 % ausgelastet wurde, erreichten sie über die gesamte Saison 2007 bereits eine Quote von 55,5%.

Die Auslastung an den Wochenenden lag dabei regelmäßig höher als 80%. An Spitzenwochenenden (Himmelfahrt, Pfingsten, Tag des offenen Denkmals) sowie in den Sommermonaten war die Nachfrage deutlich größer als das Angebot.

Trotz der relativ unbeständigen Witterung verzeichnete der KVL im letzten Jahr, im September und Oktober, wie in dem davor liegenden Jahr eine gleichbleibend hohe und weiter über dem Jahresdurchschnitt liegende Besucherzahl.

Kam im Jahr 2006 noch die überwiegende Zahl der Besucher aus dem Umkreis der direkten Nachbarschaft, von nur 50 km, ergab sich für 2007 ein Einzugsbereich von 100 km. Ein Viertel der Besucher legten eine Strecke von mehr als 100 km zu unserer Draisinenstrecke zurück.

Wenn man die bisherige Entwicklung betrachtet, ist diese durch einen Verein mit ehrenamtlichen Mitgliedern nicht mehr zu schultern. Somit wurde am 11.12.2007 eine gGmbH (in Gründung) mit Sitz in Lengenfeld unterm Stein in die Urkundenrolle des Jahres 2007 eingetragen.

Alleiniger Gesellschafter ist bei einem Stammkapital von 25.000,00 € der Kanonenbahnverein Lengenfeld unterm Stein.

Aufgabe der Gesellschaft ist, die Förderung der Denkmalpflege und des Denkmalschutzes sowie die Förderung der Heimatkunde. Weiterhin verfolgt sie den Zweck - und das entspricht auch dem Ziel des Kanonenbahnvereins - den zwischen Geismar und Dingelstädt gelegenen Abschnitt im Bereich des Eichsfeldes in seiner Substanz zu erhalten. Die unter Denkmalschutz stehenden Kunstbauwerke sind zu sichern, instand zu setzen und einer dauerhaften Nutzung für den Draisinenbetrieb und perspektivisch eines Radweges zuzuführen.

Für die Realisierung des Vorhabens und dessen Betrieb bestehen gegenwärtig noch mehrere Optionen. Wahrscheinlich ist aber, dass dieser in Kooperation der Anliegergemeinden, gegebenenfalls gemeinsam mit dem Landkreis Eichsfeld, weiter geplant und dann schrittweise errichtet wird.

Die Eichsfelder Kanonenbahn gGmbH wird durch zwei Geschäftsführer, Herrn Winfried Stöber und Herrn Jörg Engelmann-Bärenklau, die jeweils allein zur Vertretung befugt sind, geführt.

Folgerichtig wurde in der Mitgliederversammlung des KVL am 28.02.2008 ein neuer Vorstand gewählt. Die erste konstituierende Sitzung fand am 19.03.2008 in Dingelstädt statt. Vorsitzender des KVL ist Herr Augustin Dienemann, sein Stellvertreter ist Herr Arnold Metz (Bürgermeister von Dingelstädt). Weitere Vorstandsmitglieder sind Herr Uwe Kaufhold, Schatzmeister (Hildebrandshausen), Herr Bernhard Döring, stellvertretender Schatzmeister (Lengenfeld unterm Stein), Herr Josef Rheinländer Mitgliederbetreuer (Dingelstädt), Herr Bernward Seipel Heimatpflege, Denkmalschutz (Lengenfeld unterm Stein), Frau Martina Riese, Schriftführerin (Geismar) sowie zwei Beisitzer, Herr Wolfgang Montag (Küllstedt) und Herr Bernd Riese (Lengenfeld unterm Stein).

Während die Kanonenbahn gGmbH als wirtschaftlicher Betrieb zur Ausführung der Vorhaben bezogenen Aufgaben dient, ist der Kanonenbahnverein der ideelle Kern der Initiative „Touristischen Nutzung der Kanonenbahn“.

Angedachte Maßnahmen sind, ein aktives Vereinsleben zu gestalten, die Grundsatzausrichtung der Tätigkeit der gGmbH festzulegen sowie Ausstellungen, Heimatforschung, Pressearbeit etc. zu realisieren.

Durch den Gemeinderat der Gemeinde Lengenfeld unterm Stein wird das Gesamtkonzept weitestgehend unterstützt. Dazu notwendige Beschlüsse sind in den Ausschüssen beraten sowie im Gemeinderat beschlossen worden.

Ein Hauptproblem stellt derzeit die Verhandlungs- und Vertragspraxis der Deutschen Bundesbahn dar. Trotz umfangreicher Beratungs- und Verhandlungstermine konnten bisher keine vertragsrechtlichen Beziehungen erreicht werden. Die Taktik der kurzfristigen Ausnahmegenehmigungen stellt den Verein, sowie die gGmbH immer wieder vor neue Probleme.

Dank der intensiven Bemühungen der Initiatoren konnte ab dem 12. April der Draisinenfahrbetrieb aufgenommen werden. Durch Hilfe und Unterstützung der Anliegerkommunen, Großbartloff, Küllstedt und Dingelstädt wurde die Strecke bis zum Küllstedter Tunnel frei geschlagen sowie von Holz und Unrat befreit, sodass die Draisinenstrecke um diesen Bereich erweitert werden konnte.

So hoffen wir auch weiterhin auf viele Besucher von Nah und Fern sowie auf Unterstützung der Bürger unserer Gemeinde, damit sich unsere Gäste in Lengenfeld unterm Stein wohl fühlen können.

Jörg Engelmann-Bärenklau
Augustin Dienemann