„Duo Camillo“ wirkt segensreich auf Schloss Bischofstein

Am Vorabend von Christi Himmelfahrt veranstaltete der LCV seinen nun schon siebten Kabarettabend. Wieder waren viele Gäste aus Lengenfeld und Umgebung der Einladung gefolgt und füllten den Saal bis auf den letzten Platz. Erstmals konnte der LCV nicht alle Kartenwünsche im Vorfeld erfüllen.

Das Motto „Was lange währt, wird endlich gut!“ trifft sicherlich auf die Verpflichtung von „Duo Camillo“ zu, denn seit zwei Jahren haben wir versucht, sie endlich mal in Lengenfeld auf die Bühne zu holen. Dafür boten dann Fabian Vogt, ein evangelischer Pastor und Martin Schult­heiss, ein Physikprofessor, ein Musikkabarett vom Feinsten.

Los ging es mit dem Titel „Risiken und Nebenwirkungen“ etwas besinnlich: „Mann, o Mann, warum hängt denn am Leben kein Beipackzettel dran!“ Mit dem Lebensmotto: „Wer regelmäßig versagt, ist auch zuverlässig!“ begann das gegenseitige Vorstellen. So konnten wir erfahren das Pastor Vogt 3 Mal die Woche auf HR3 mit einer 90 Sekunden dauernden Kurzandacht zu hören ist.

Die Politik kam auch nicht zu kurz: Joschka und Schröder haben im Laufe ihrer Karriere alles erreicht, was sie in ihrer Jugend bekämpft haben und wenn jeder an sich denkt, ist schließlich an alle gedacht!

Mit „Prima Klima“ folgte ein Lied für mehr Kohlendioxid und für die Klimakatastrophe. Schließlich wollten wir doch nur eins: Lengenfeld am Mittelmeer!

Besinnlicher wurde es danach beim Lied vom Adler, der zwischen Hühnern aufwuchs und sich sehr schwer mit dem Fliegen tat.

Alle unterdrückten Männer frohlockten bei der Idee: „Ich versteiger‘ meine Alte heut bei Ebay, denn ich weiß, da kriegt man jeden Plunder los …“ Passend dazu auch das nächste Lied von Don Juan!

Als Künstler reisen Duo Camillo viel durch Deutschland und treffen auf Christen unterschiedlicher Prägung. Bei vielen spüren sie, dass sie durch ihren Glauben frei und leidenschaftlich leben, aber bisweilen haben sie den Eindruck: Da stimmt was nicht. Könnte das am Heiligenschein liegen? So die Ankündigung zum gleichnamigen Lied, in dem es heißt: Klemmt da vielleicht mein Heiligenschein?

Mit der Kirche geht es bergab, aber so kommt sie wenigstens in Fahrt! Als Papst Fabian unterbreitete er in „Urbi et Orbi“ einige Vorschläge wenn ein Protestant plötzlich Papst wäre! Ein fröhlicher Beitrag zur Ökumene!

Auch der aktuelle Auftrittsort wurde kurzerhand mit eingebaut: Auf der stillgelegten Eisenbahnstrecke kann man heute nur noch Draisine fahren – früher nannte man das Galeren, so die spitze Behauptung. Und man müsse heute sogar Geld dafür bezahlen!

Ein Höhepunkt eine erste Zugabe als Improvisationsgesang. Aus Zurufen aus dem Publikum, wie Hülfensberg, Feldgiecker, Peepshow, Pfarrer Bolle, Männertag und einigen anderen schufen die beiden umgehend zur ebenfalls gewünschten Walzermusik einen gereimten, sinnvollen Text der alle genannten Wörter enthielt. Dass der LCV mit zwei Feldgieckern ein kleines Präsent, passend zum eben gehörten, bereithielt, war keineswegs abgesprochen, rundete den Vortrag aber gekonnt ab. Mit ihren „Segenswünschen“ entließ das Duo Camillo alle Gäste sichtlich beeindruckt und begeistert nach Hause.