Radweg nicht mehr nur Wunschdenken

Lengenfeld unterm Stein gehört auch noch zu Thüringen – Fragestellung im Lengenfelder Echo vom Juni 2007

Seit Mitte vorigen Jahres bemüht sich die Gemeinde gemeinsam mit anderen Partnern, in Bezug auf Rad- und Wanderwege einige Fortschritte zu erreichen. Im letzten Jahr fanden mehrere Beratungen zu diesem Thema statt, die allerdings zu keinem greifbaren Ergebnis führten. Die Gründe waren unterschiedlichster Art, teilweise auch im Zusammenwirken zwischen der Gemeinde und dem Eichsfeldkreis.

Seit Beginn diesen Jahres fanden mehrere Beratungen mit Vertretern des Eichsfeldkreises sowie dem Landrat, Herrn Dr. Henning und den Anliegerkommunen Geismar und Lengenfeld unterm Stein statt. Das wichtigste Ergebnis war, dass man auch Kreis übergreifend miteinander reden kann sowie notwendige und wichtige Vorhaben gemeinsam vorbereitet werden können.

Im Juli 2007 wurde eine Vorstandssitzung des Heimat- und Verkehrsvereins Eichsfeld (HVE) in Lengenfeld unterm Stein durchgeführt, an welcher der Minister für Europaangelegenheiten und Leiter der Staatskanzlei sowie Vorsitzender des HVE, Herr Gerhard Wucherpfennig, teilnahm, weitere Persönlichkeiten des Eichsfeldkreises sowie Duderstadts waren anwesend. Einer der Tagesordnungspunkte dieser Beratung befasste sich auch im Hinblick auf die Draisinen mit dem aufzubauenden Radweg, der Niedersachsen, das Eichsfeld und Hessen verbinden soll.

Eine Vorhaben entscheidende Zusammenkunft fand am 26.07.2007 in unserer Gemeinde statt. An dieser Beratung nahmen teil die jeweiligen Unteren Wasserbehörden beider Landkreise, Untere Naturschutzbehörden beider Landkreise, das Straßenbauamt Leinefelde-Worbis, der Zweckverband Wasserver- und Abwasserentsorgung Heiligenstadt, das Planungsbüro AIG Uder, Frau Dr. Reuther (Kommunale Arbeitsgemeinschaft Unstrut-Hainich-Kreis), der Referatsleiter vom Landkreis Eichsfeld, Herr Degenhardt, Frau Stein (SB Wirtschaftsrat), der Bürgermeister der Gemeinde Geismar, der Gemeinschaftsvorsitzende, Herr Engelmann-Bärenklau, der Bauamtsleiter der VG, Herr Drößler, Herr K.-H. Riese (Vorsitzender Wanderverein) und der Bürgermeister der Gemeinde Lengenfeld unterm Stein.

Von Seiten der Gemeinde wurde hier noch einmal bekräftigt, dass es dringend notwendig sei, um einerseits die Gefahrensituation von Radfahrern auf der Landesstraße Lengenfeld unterm Stein und Geismar zu entschärfen und andererseits für beide Kommunen eine Anbindung an den vorhandenen Radweg bis Frieda mit Anschluss an den Werra-Radweg zu schaffen. In Gesprächen mit den Schülern des Gymnasiums stellte sich heraus, dass diese auch gern bei schönem Wetter mit dem Fahrrad zur Schule kommen würden, dass aber durch die stark frequentierte L 1003 ein sehr hohes Gefahrenrisiko für Radfahrer als auch für Kraftfahrer besteht.

Durch das Ingenieurbüro AIG Uder GmbH wurden in der vorab gefertigten Studie drei Varianten einer möglichen Trassenführung erarbeitet. Die erste Variante wäre straßenbegleitend zur L 1003, die zweite Variante im Rahmen des Baus des Schmutzwasserkanals durch die WAZ die Möglichkeit zu nutzen, zeitgleich einen Radweg einzurichten sowie die dritte Variante, zur weiteren Nutzung des Nebengleises der Kanonenbahn bis zur Anbindung Döringsdorfer Straße und weiterführend unterhalb des Bahndamms in Richtung Geismar und Großtöpfer.

Seitens der Vertreter des Eichsfeldkreises wurde die Variante 3 favorisiert, bei Ausklammerung des Viaduktes in Lengenfeld unterm Stein, zumal die Weiterführung dieses Radweges neben der Draisinenstrecke in Richtung Küllstedt – Dingelstädt einen Lückenschluss darstellt. Die Bemühungen gehen dahin, dieses Gesamtprojekt in das LEADER-Programm 2008 des Landes Thüringen als Pilotprojekt einzubauen. Anträge an die entsprechenden Ministerien sind bereits getätigt worden. Es wurde darauf verwiesen, dass eine gute gemeinsame Vorbereitung, eine schnellere Umsetzung dieses Vorhabens begünstigt.

Herr Ludolph vom Straßenbauamt Nordthüringen, Bereich Leinefelde-Worbis, begrüßte seinerseits das gemeinsame Projekt, zumal alle beteiligten Vertreter der kreislichen Behörden sowie des Abwasserzweckverbandes anwesend sind und ihre Meinung im Vorfeld darlegen konnten. Zur Realisierung dieses Radweges ist das oben angesprochene Amt zuständig und hat seinerseits ebenfalls Anträge an das Land Thüringen eingereicht. Von Seiten des Straßenbauamtes wird auf Vorschlag aller Beteiligten eine vergleichbare Kostengegenüberstellung der drei Varianten erarbeitet. Im Radwegeplan für Thüringen, in welchem die Planungen bis zum Jahr 2015 festgeschrieben sind, erhält der neu zu errichtende Radweg oberste Priorität.

Die Erfahrung des Ingenieurbüros AIG Uder GmbH zeigt, dass nicht nur schwerpunktmäßig straßenbegleitende Radwege geschaffen werden, die trotz des Aufwandes wenig genutzt werden. Ausschlaggebend ist auch, welche touristischen Ziele sollen erreicht werden, wie kann ein Verbindungsradweg zwischen den einzelnen Kommunen entstehen, so dass hier eine gute Trassenführung (entlang der Kanonenbahn) auch die Sehenswürdigkeiten der einzelnen Orte beinhaltet.

Positiv äußerten sich die Kommunale Arbeitsgemeinschaft des Unstrut-Hainich-Kreises sowie die zuständigen Fachbereiche des Unstrut-Hainich-Kreises. Eine Unterstützung ihrerseits wurde zugesichert.

Die Weichen zur weiteren Verfahrensweise sind gestellt. Gegenwärtig wird die Untersuchung der einzelnen Varianten abgearbeitet, eine naturschutzfachliche Bewertung durchgeführt, spezielle artenschutzrechtliche Prüfungen vorgenommen. In der Folge werden weitere Beratungen mit allen Partnern vorbereitet.

Dienemann
Bürgermeister