Geschichte & Brauchtum

Diese Rubrik vereint eine breite Auswahl an historischen Beiträgen zur Eichsfelder Geschichts- und Naturlandschaft sowie einzelne Ausarbeitungen zu den Themenkomplexen Tradition und Brauchtum des (Süd-)Eichsfeldes.

Die Arbeiten und Aufsätze verschiedener Heimatforscher und Lokalhistoriker, die oft ein Leben lang zu einzelnen Themenschwerpunkten ihrer näheren Heimat geforscht haben, sollen hier genauso dargestellt werden wie kleinere Ausarbeitungen bislang unbekannter Autoren.

Es ist das Ziel, diese Rubrik sukzessiv zu einem historischen Textarchiv des Südeichsfeldes auszubauen. Der Schwerpunkt der Auswahltexte wird dabei auf dem Ort Lengenfeld unterm Stein und seiner näheren Umgebung liegen.

Oliver Krebs

Schafhaltung in 5 Jahrhunderten (1938)

Bis 1500 können wir in Lengenfeld unterm Stein die Schafzucht oder die Schäferei, wie man sie seit alters her benannte, verfolgen. Sie hatte seit dieser Zeit immer großer Bedeutung für die Landwirtschaft zur Gewinnung von Fleisch, Wolle, Felle und war besonders wichtig in den „kunstdüngerlosen Jahrhunderten“ der Schafzucht werden. Wo auf dem Felde der Schafpferch aufgeschlagen wurde und die Schafe ihr Nachtlager hatten, hinterließen diese für die Felder einen Volldung für mehrere Jahre.

Chronik der Pfarrei Hildebrandshausen (2019)

Einleitung

Wir bedanken uns bei Frau Maria Montag aus Hildebrandshausen, welche die Redaktion des Lengenfelder Echos bat, diese handschriftlichen Aufzeichnungen aus den Kirchenbüchern von Hildebrandshausen (vorliegend im Bistum Erfurt) hier zu veröffentlichen. Der Text war in Sütterlinschrift gefasst und wurde mit Hilfe der Familie Martin Bauer in deutsche Normalschrift übertragen.

Anlässlich der 150-Jahr-Feier kommen wir diesem Wunsch gern nach.

Eichsfelder Schafzucht in alter Zeit (1940)

Die Schafzucht hatte früher auf dem Eichsfelde einen bedeutenden Umfang. Nach einem Berichte des Vogtes Falk vom Bischofstein aus dem Jahre 1594 hielt dieser im ganzen 703 Schafe, und zwar 675 alte Tiere, von denen 100 dem Schafmeister und 130 dem Schafknechten gehörten. Von den 278 Lämmern waren 178 Eigentum des Vogtes. Zum Lohn des Schafmeisters gehörte, dass der Vogt ihm 200 Tiere durchwinterte. Ferner erhielt er 25 Malter Frucht und mehrere Martinsschafe.

Das Recht der Schafhaltung (1938)

Bis 1500 können wir in Lengenfeld unterm Stein die Schafzucht oder die Schäferei, wie man sie seit alters her benannte, verfolgen. Sie hatte seit dieser Zeit immer großer Bedeutung für die Landwirtschaft zur Gewinnung von Fleisch, Wolle, Felle und war besonders wichtig in den „kunstdüngerlosen Jahrhunderten“ der Schafzucht werden. Wo auf dem Felde der Schafpferch aufgeschlagen wurde und die Schafe ihr Nachtlager hatten, hinterließen diese für die Felder einen Volldung für mehrere Jahre.

Platzmeister der Lengenfelder Kirmes (1920 - 2023)

1920: Andreas Busse und Hermann Menge

1921: Peter John und Anselm Müller

1925: Heinrich Fischer, Anton Mähler

1926: Josef Busse, Franz Oberthür

1927: Georg Riese, Martin Morgenthal

1928: Thomas Kaufhold, Ernst Mähler

1929: Michael Lorenz und Paul Hildebrand

1930: Peter Hardegen und Alois Montag

1931: Karl Höppner und Josef Lorenz

Seelsorger in Lengenfeld unterm Stein (1337 – 2023)

Zeitraum

Name

Herkunft

1337

Rudolph

 

1494 – 1506

Christofferus Wirtzburgk

Historische Zeitungsmeldungen zum Bau der neuen Pfarrkirche in Lengenfeld unterm Stein (1882 – 1885)

Die nachfolgende Übersicht vereint eine Aufstellung verstreuter Zeitungsmeldungen, die mit dem Neubau der katholischen Pfarrkirche in Lengenfeld unterm Stein während der Jahre 1882 – 1884 in Verbindung stehen.

Wortlaut und orthografische Eigenheiten wurden im Original belassen und nicht dem heutigen Sprachgebrauch angepasst, um größtmögliche Authentizität zu wahren.

Beginn und Durchführung des Lengenfelder Kirchenneubaues von 1882 – 1884: Ein Auszug aus der Kirchchronik von Walther Fuchs (1984)

Endlich war es nun so weit! Ein langgehegter Wunsch aller Lengenfelder Einwohner ging in Erfüllung. Nach langwierigen Verhandlungen, die unsere Pfarrer Johann Michael Huschenbeth von 1852 bis 1858, Heinrich Adam Spieß von 1858 bis 1878 und Nicolaus Großheim von 1878 bis 1882 und auch der jeweilige Kirchenvorstand mit dem Kommissariat in Heiligenstadt und der Königlichen Regierung in Erfurt in 32 langen Jahren führten, wurden am 6. März 1882 mit dem Kirchenneubau begonnen.

Internatsschule Schloss Bischofstein: Der älteste lebende Schüler erinnert sich (1982)

Wir baten Bernhard Ashelm, der heute fast 80-jährig in Baden-Baden (Sofienstraße 26) im Ruhestand lebt, uns einige Erinnerungen aus seiner Schülerzeit in Bischofstein zu vermitteln.

Mein Weg nach Bischofstein (1924 – 1929) – Ein ehemaliger Schüler erinnert sich …

Meine Eltern waren meinen Minderwertigkeiten nicht mehr gewachsen, die damals üblichen, häuslichen Erziehungsmethoden reichten weder hin noch her, um einen Sohn „aus gutem Hause“ fürs Leben vorzubereiten. Damals war ich 14 Jahre alt und „man sah sich um, wohin man den Jungen verbringen konnte“, man wollte mich eben „aus dem Haus“ geben.

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