Lenzende Dorfheimat

Wie ich heute Morgen auf bin, sehe ich auf dem Kalenderlein nach, wie weit denn ins Jahr. Da steht dahingedruckt: Petri Stuhlfeier. Da kenn ich mich aus. Das ist der richtige Peterstag, wo der Schnee, sofern grad welcher wirbelt, auf den heißen Stein fällt.

Wie ich haben wollte, was sie nicht hatten und bekam, was sie hatten

Ein dummes Kapitel das eigentlich. Dabei geht mir der Heiligenschein eines Dorfmusterknaben wieder gründlich verloren. Als Junge von drei, vier und auch mehr Jahren hatte ich von manchen Dingen eine sonderbare Auffassung.

Die erste war, dass man mir auch einige Beachtung entgegenzubringen hätte. Ich wusste doch schon, dass ich einen eigenen Kopf für mich ganz allein hatte. Mit dem bisschen Hirn, was ich in diesem eigenen Kopfe hatte, zog ich allerlei logische und unlogische Schlüsse auf manche Sachen.

Der Spuk bei den Tannen

Das müsste schon eine narrische Dorfheimat sein, woselbsten es nicht hier und da, an den grad' dazu geeigneten Stellen, zu wiederum geeigneter Zeit zur Abwechslung mal spuken tät. Das nennen die Leute in meiner Heimat: "Wahnerwark" - in den umliegenden Ortschaften heißt die Sache schon anders. Die Kirchhäuser sagen: "Wainerwark", in Duterode hingegen wieder: "Glaubet daach mant nit an Wanderwark."

Wie sie die Grotte am Hang bauten

Der südwärts gelegene Bergzug ist unter allen, die ringsherum mein Heimattal umschließen, der am meisten von Dörflern und Sommerfrischlern beachtete. Das hat seine verschiedenen Gründe. Einmal hat dieser waldige Höhenzug einige schön gelegene, kühn getürmte und jäh abfallende Felsschroffen, von denen man einen wunderbaren Ausblick über das unmittelbar im Tale gelegene Dorf, sowie auch in die weitere Umgebung hat.

Wie ich einmal unbewusst in großer Gefahr war

Schutzengelgeschichten zu erdichten, deucht mich zum mindesten ein Unrecht, weil dazu ja gar keine Veranlassung vorliegt, zudem es genügend wahre Geschehnisse gibt, die von dem Wirken unserer Schutzgeister zeugen können. So soll auch die nachfolgende kleine Begebenheit Zeugnis geben, dass der Glaube an uns beigegebene Schutzengel kein Unsinn ist.

Die Hofbank

Das waren immer anregende, vergnügliche Stunden, wenn wir nach Feierabend noch ein Stündchen draußen auf der Hofbank vor dem Hügelhause verbrachten. Das war nun in meiner Jugendzeit nicht anders, dass wir Dorfkinder beim Betglockenläuten uns unverzüglich heim zu begeben hatten.

Was der Holzergottlieb prophezeite und wie es in Erfüllung ging

Wie ich so in die Jahre kam, wo ein Dorfjunge einen Unterschied machen kann zwischen einem Göckelhahn und einem Schornsteinfeger, hatten wir mal eine Zeit lang richtige "Harzer" im Hause. Es waren das aber weder Harzer-Käse, noch Harzer-Kanarien-Edelroller, sondern vielmehr Harzer Holzhauerleute. Sie holzten am Ochsenberge Grubenholz ab.

Chronika der Geburt des Dorfjungen und wie er zu seinem Namen kam

Der gemeinte Dorfjunge bin ich. Als ich dazumalen geboren wurde, war ich leider, wie alle anderen Dorfjungen, noch zu dumm, um alle Eindrücke, die der Eintritt in das Lebens –und Kindheitsparadies auf mich gemacht haben mag, zu behalten. Muss wohl so sein, dass ich die Gedanken nicht alle bei einander gehabt habe die Zeit. Ich erinnere mich an gar nichts. Was ich darüber weiß, habe ich vom Hörensagen. Darum mag ein Anderer die Sache berichten, wie er sich derselben erinnert. Eine Verantwortung für die unbedingte Richtigkeit lehne ich.

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