Allerlei Denkwürdigkeiten

Allerlei Denkwürdigkeiten
Kurioses, gesammelt von Anton Fick
1366-1951

1366

ist ein großes Erdbeben in Thüringen gewesen, vornehmlich zu Mühlhausen, Eisenach und anderen Orten mehr; gleich in den Pfingsttagen hat es eine halbe Stunde gewähret; davon beide Kirchen und andere Gewölbe gar sehr zerrissen (wurden); und hat man das Schüttern und Beben an den Zinngefäßen auf den Kannenbänken gar deutlich gespüret. (Bang: Thüringer Chronik…1599, Eschwege-Mühlhausen).

Zeittafel der Gemeinde Lengenfeld unterm Stein von 1700 bis 1928

1700
Die Gemeinde hat ein eigen Wirtsschenke und Brauhaus und muß jährlich an Bischofstein an Ohmschenkgeld 5 Taler zahlen. Es wurden 12 Faß Bier gebraut.

1711
Erborte die Gemeinde 50 Taler für Erbauung eines neuen Brauhauses, welches inzwischen wüst daliegt. Dafür wird ein Zins gezahlet von 2 Taler 12 Ggr. Insgesamt wurden in Lengenfeld 16 Faß Bier gebraut.

Das Glöckchen im Walperbühl

Mein Großvater väterlicherseits hatte einen jüngeren Bruder, der Kaufmann war und in seinem Haus einen kleinen Lebensmittelladen unter dem Namen „Kaiser-Kaffee-Geschäft" betrieb.

Bonifatiusweg und Frauensteg

4505_200.jpg Bonifatius, der im Herbst des Jahres 722 die Werragegend verlassen hatte, war plötzlich wiedergekehrt, hatte in Schwebda gepredigt und dabei verkündet, dass er in den nächsten Tagen die geheiligte Donareiche auf dem Stuffenberge fällen werde. Das war den germanischen Bewohnern denn doch zu viel. Sie kamen überein, Bonifatius an seinem Vorhaben mit Gewalt hindern zu wollen.

Donars Ziegenböcke

4505_200.jpg An demselben Tag, als der hl. Bonifatius die Donareiche fällen wollte, herrschte auf dem Hülfensberg reges Leben. Schon in aller Tagesfrühe zogen die Bewohner der Umgegend scharenweise hinauf, mit Äxten bewaffnet und zornigen Blickes die einen, betend und mit freudestrahlenden Gesichtern die andern. Auch von Geismar aus suchte ein Mann, abseits des Weges, den Berg zu erklimmen.

König Dagobert heil

Des Eichsfeldes Hauptstadt heißt Heiligenstadt, und über das ganze Land weht es wie Weihrauchduft, klingt es wie Klosterglocken. Der Stadt und dem Lande webt die Sage manch goldnen Heiligenschein. Das rührt aus frühen, frühen Zeiten her.

Die wilde Kirche

Auf den Ohmberg im Eichsfeld kam auf seinem Bekehrungsgange durch Thüringen auch der heilige Bonifazius und zerstörte dort eine heidnische Opferstätte auf einem Felsen, der noch jetzt der große Stein heißt. Dort pflanzte er ein Kreuz auf und predigte von einem grausam steilen Felsen, der, vom Ohmberge abgerissen, ganz einzeln sich erhebt, fast wie der erst spät wieder zugänglich gemachte Bonifaziusfels beim Schlosse Altenstein, und dieser Fels und Ort heißt noch heute die wilde Kirche.

Des Teufels Kanzel

Unter den vielen Kanzeln, deren Besitzes der Teufel sich erfreut, ist eine der schönsten im Eichsfeld gelegen, und zwar unweit der Ruine des uralten Berg- und Stammschlosses Hanstein in der Germarmark.

Der Stuffenberg

In der Gegend von Eschwege und Wanfried liegt ein hoher Berg, zu dem geschehen alljährlich viele Wallfahrten, absonderlich aus dem Eichsfeld, darauf erbaute Winfried eine Kapelle. Da nun der Bau im Gange war, kam zum öftern ein fremder Mann gewandert, der fragte die Maurer und Zimmerer, was es denn geben solle, und diese antworteten: Ei, eine Scheuer soll es geben! -

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