Erinnerungen an Willi Tasch (1929 – 2019) - Aus der Dorfchronik von Walther Fuchs (1979)

Ein besonders geachteter Bürger unserer Gemeinde, der sich stets für das Wohl aller seiner Mitbürger eingesetzt hat, der seinem einmal gegebenen Wort auch in die Tat folgen ließ, ist der Handelsleiter der BHG Mühlhausen, Willi Tasch.

Er wurde am 04.02.1929 in Struth geboren.

Nach seiner Schulentlassung trat er am 1.4.1943 bei der landwirtschaftlichen Centralgenossenschaft, Halle seine Lehre als Kaufmann in der Zweigstelle Mühlhausen an. Nach erfolgreichem Abschluss seiner Lehrzeit verblieb er im gleichen Betrieb, welcher 1947 von der Thüringer Hauptgenossenschaft, Raiffeisen, Erfurt, aus dem dann 1951 die BHG hervorging, übernommen wurde. Im gleichen Jahr nahm er seine Arbeit in der BHG-Struth auf, die 1953 wegen des günstigen Bahnanschlusses nach Lengenfeld u./Stein umsiedelte.

Als der BHG-Leiter Theodor Richardt am 1.1.1958 starb, wurde dem Kollegen Willi Tasch diese Leitung am 3.2.1958 übertragen. Nun begann der Aufschwung zu einer wirklichen Handelsgenossenschaft. Großzügige bauliche Veränderungen wurden durchgeführt, ein Traktor und zwei Lastkraftwagen mit Hänger wurden angeschafft. Der Warenumsatz und auch die Spareinlagen stiegen von Jahr zu Jahr. Alle derzeitigen Maßnahmen wirken sich noch heute vorteilhaft auf die Dörfer des Südeichsfeldes aus.

Als auf Grund von Reorganisationsmaßnahmen im Jahre 1973 aus sechs „Bäuerlichen Handelsgenossenschaften“ des Kreises eine einzige BHG mit 15 Verkaufsstellen gebildet wurde, berief der Vorstand den Kollegen Willi Tasch – in Anerkennung seiner besonders hervorragenden Leistungen – in die Vertrauensfunktion als Handelsleiter, welche er heute noch bekleidet. Eine Seltenheit – Willi Tasch arbeitet schon sechsundvierzig Jahre im gleichen Betrieb.

Nicht nur in seinem Betrieb leistet Willi Tasch Hervorragendes, sondern er setzt seine ganze Kraft dahingehend ein, die Lebensbedingungen aller Einwohner unserer Gemeinde zu verbessern. Seine größte Sorge galt unserem neuen Schwimmbad, bei dessen Neubau von 1968 bis 1970 er im ehrenamtlichen Baustab mitarbeitete und für die Materialbeschaffung und für den reibungslosen Bauablauf verantwortlich war.

Bei der Inangriffnahme und Fertigstellung der Kanalisation der oberen und unteren Keudelsgasse und deren vollkommene Neudeckung mit Bitumen verstand er es, mit seinem Organisationstalent und durch sein Beispiel alle Anwohner für diese Arbeit zu begeistern. Hier hat sich sein Wahlspruch wieder einmal bewahrheitet: „Einer für alle und alle für einen!“

Walther Fuchs, 1979
(Quelle: „Seht, was aus uns geworden – Lengenfelder Dorfchronik von 1949 – 1979“)