Hülfensberg, am 23. Mai 1864 (Gedicht)

Auf Eichsfelder! laßt uns eilen
Nach des Hülfensberges Höhn.
Andachtsvoll daselbst verweilen.
Um die Hülfe Gottes fleh‘n.
Auf dem Berg‘, der offenbar
Uns von jeher heilig war.

Noch als vor elfhundert Jahren
Wir in Deutschland rings herum
Allesammt befangen waren
Von dem blinden Heidenthum,
Bracht‘ sankt Bonifacius
Uns hierher den Friedensgruß.

Da wo wir jetzt fröhlich singen,
Unsre Bitten Gott erhört,
Hatte Satan seine Schlingen:
Ward ein Eichenbaum verehrt.
Als gefällt der Baum da lag.
Stürzten auch die Götzen nach.

Und zum frohen Angedenken
An des Höchsten Hülf und Macht
Wir uns ganz in Ihn versenken.
Der uns schützt und treu bewacht.
Ward die Kirche hier gebaut,
Gottes Hülfe anvertraut.*

Welche krank und preßhaft waren,
Deren Herz war hart beschwert,
Haben Hülfe hier erfahren.
Trost ward ihnen stets gewährt.

* Nach älteren Berichten war die hier erbaute Kirche in Honorem Sanctissimi Salvatoris geweiht, wodurch auch der Name Hülfensberg.

(Quelle: Eichsfelder Volks-Blätter, Nr. 21, Heiligenstadt, den 21.05.1864)